Sonntag, 15. März 2009

Reine Handarbeit

Wir alle stricken unser Leben
jeden Tag ein Stück weiter.
Die einen stricken liebevoll und sorgsam.
Man merkt,
welche Freude es ihnen bereitet,
ihr Lebenswerk zu gestalten.
Die anderen stricken mühevoll und ungern.
Man merkt,
welche Kraft und Mühe es kostet,
Leben jeden Tag neu aufzunehmen.
Manche wählen ein kompliziertes Muster,
andere ein ganz schlichtes.
Oft ist es ein buntes Maschenwerk
oder aber ein Stück in tristen Farben.
Nicht immer können wir die Farbe selber wählen,
und auch die Qualität der Wolle wechselt,
mal weiss und flauschig weich,
mal grau und kratzig.
Und öfter lässt man eine Masche fallen
oder sie fällt ohne dein Zutun
und zurück bleiben Löcher
und ein unvollständiges Muster.
Manchmal reisst der Faden
und es hilft nur ein dicker Knoten.
Wenn wir unser Leben betrachten,
wissen wir genau,
welche Stellen es sind.
Und oft geschieht es,
dass einer sein Strickzeug in die Ecke wirft.
Es wird für uns Menschen ein ewiges Geheimnis bleiben,
wie viel Lebensfäden uns noch zu verstricken bleiben.

Du hast die Nadeln in der Hand,
du kannst das Muster wechseln,
die Technik oder das Werkzeug.
Nur aufziehen kannst du nichts,
auch nicht ein kleines, winziges Stück!

2 Kommentare:

amandajanus hat gesagt…

so ist es wohl liebe Hilde. Vor allem macht man es eben selber, vielleicht kriegt man eine besonders glitzernde Wolle zugeworfen, die sich erst beim verstricken als unbrauchbar erweist und andere zeigen dafür ihre qualitäten erst nach einer weile...ein tolles bild, es lässt sich viel bei denken.

mandy

Andrea Gadringer Fotografie hat gesagt…

es lässt sich viel daraus ableiten und "spinnen"....wie wahr die Geschichte doch ist.....

LG
Andrea